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Sachsen-Anhalt: Jede neunte Grundschule ohne Rektor
"Der Bedarf an Schulleitern wird in den kommenden Jahren eher steigen als sinken", sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). "Deshalb sind schon heute entsprechende Vorbereitungen nötig." Er hofft darauf, im kommenden Jahr alle offenen Stellen besetzen zu können. Derzeit hat das Land große Probleme, Lehrer für Führungsaufgaben zu gewinnen. Neu ist das nicht: Bereits zum Ende des vergangenen Schuljahres fand sich für elf ausgeschriebene Stellen kein einziger Bewerber. In diesem Schuljahr sind es bereits 14, die Ausschreibung wird wiederholt. Für zehn weitere Stellen laufen die Auswahlverfahren noch. Zwei Grundschulen sollen laut Ministerium "in Kürze" neue Rektoren bekommen. Vier Stellen an bestandsgefährdeten Schulen werden nicht mehr ausgeschrieben. Der bildungspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Thomas Lippman, äußerte scharfe Kritik. Die aktuelle Situation sei ein "Kollateralschaden aus der langjährigen Einstellungspolitik". Die Führungsposition an Grundschulen sei nicht sonderlich attraktiv, weil dafür das Motto gelte: "Kleine Kinder, kleine Schulen, kleines Gehalt, große Arbeitsbelastung", sagte Lippmann dem Blatt.
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