Lokales
Weniger Wohnungseinbrüche in NRW-Großstädten
Danach registrierte die Polizei landesweit 32.121 Taten, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen Rückgang um gut vier Prozent (1.445) bedeutete. Während die Wohnungseinbrüche in den einwohnerstärksten Städten an Rhein und Ruhr zum Teil deutlich rückläufig waren, verzeichneten einige Landkreise erhebliche Zuwächse. Die Statistik zeigt eine extrem uneinheitliche Entwicklung in NRW: In 19 Polizeibehörden ist nach den Rekordständen von 2015 eine positive Trendwende zu erkennen, die übrigen 28 Behörden meldeten dagegen weiter steigende Einbruchszahlen. So gingen die Zahlen in Köln (2.881 Wohnungseinbrüche, minus 24 Prozent), Düsseldorf (1.341, minus 22 Prozent), Essen (1.649, minus 15 Prozent), Duisburg (1.025, minus 11 Prozent), Gelsenkirchen (496, minus 37 Prozent) und Bochum (1.405, minus 7,5 Prozent) erheblich zurück. In anderen Großstädten wie Bonn (1.235, plus 12 Prozent), Oberhausen (467, plus 15 Prozent), Hamm (335, plus 13 Prozent) oder Hagen (335, plus 5 Prozent) ist keine Besserung in Sicht. Offenbar findet zudem eine Verlagerung der Wohnungseinbrüche in ländliche Regionen statt. Die Polizisten in den Landkreisen Höxter (plus 400 Prozent), Borken (plus 81 Prozent), Warendorf (plus 57 Prozent), Olpe (plus 56 Prozent) oder Kleve (plus 51 Prozent) ächzten unter explodieren Fallzahlen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) machte für die im Landesschnitt dennoch positive Entwicklung einen intensiven Einsatz der Bereitschaftspolizei und die Verstärkung von Fachkommissariaten in den Großbehörden verantwortlich. "Es zeigt sich, dass die Fallzahlen dort zurückgehen, wo man Polizei hinstellt", sagte GdP-Landeschef Arnold Plickert zur WAZ. Diese Entwicklung zeichne sich auch bei anderen Delikten wie Taschendiebstahl und Raub etwa auf der Domplatte in Köln oder in Duisburg-Marxloh ab, wo die Polizei seit Monaten verstärkt Präsenz zeigt. Plickert warnte zugleich vor einer Verdrängung der Einbruchskriminalität in ländliche Gegenden: "Auch die kleineren Behörden müssen dringend einen Personalzuwachs bekommen." Selbst wenn die absoluten Fallzahlen auf dem dünner besiedelten Land naturgemäß nicht so hoch seien wie in den Großstädten, seien die starken Zuwächse in einigen Landratsbehörden für das Sicherheitsgefühl der Menschen dort besorgniserregend.
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