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Essener "Tempelbomber" werden angeklagt
GDN -
Die sogenannten "Tempelbomber" von Essen werden jetzt angeklagt. Auf 88 Seiten wirft die Staatsanwaltschaft drei Jugendlichen aus Essen, Gelsenkirchen und Schermbeck (Kreis Wesel) den Bombenanschlag auf einen Hindu-Tempel in Essen am 16. April 2016 vor, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrer Freitagsausgabe.
Bei der Tat wurde der 60 Jahre alte Priester der Sikh-Gemeinde schwer verletzt. 150 Menschen hielten sich während des Anschlags im Gebäude auf. Die den Beschuldigten in dieser Woche zugestellte Anklage, die der WAZ vorliegt, lautet auf versuchten Mord und Herbeiführen einer Explosion. Die Staatsanwaltschaft Essen wirft Yusuf T. (16), Mohamad B. (16) und Tolga I. (17) vor, heimtückisch, mit gemeingefährlichen Mitteln und aus niedrigen Beweggründen gehandelt zu haben. Als Motiv nennt die Anklage eine radikalislamistische Einstellung der Beschuldigten. Sie hätten "Ungläubige" töten wollen. Die Sikhs hätten sie sich ausgesucht, weil diese angeblich im Norden Indiens Muslime massakrierten. Eine direkte Verbindung zur Terrororganisation "Islamischer Staat" belegt die Anklage nicht. Allerdings hätte sich im Leben der drei Jugendlichen, alle sind Schulversager und durch soziales Fehlverhalten oder Gewalttaten auffällig geworden, zum Schluss fast alles um den Islam gedreht. Die Jugendstrafkammer am Landgericht Essen wird die Anklage jetzt prüfen müssen und dann entscheiden, ob sie zugelassen wird. Die Hauptverhandlung müsste im Oktober beginnen, weil zwei der drei Angeklagten dann sechs Monate lang in Untersuchungshaft gesessen haben.
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