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Auffallend geringes Interesse in Sachsen-Anhalt an Kontakten zu DDR-Zeitzeugen
GDN -
An Sachsen-Anhalts Schulen und anderen Bildungseinrichtungen gibt es verglichen mit anderen Bundesländern ein besonders geringes Interesse, mit Zeitzeugen über die DDR-Vergangenheit zu sprechen. Das geht nach einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" aus dem Jahresbericht des Projekts "Koordinierendes Zeitzeugenbüro" (KZB) an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen hervor, der dem Blatt vorliegt.
Demnach belegte Sachsen-Anhalt gemessen an der Einwohnerzahl den drittletzten Platz. Schlechter schnitten bloß Bremen und das Saarland ab. An der Spitze des Interesses rangiert Thüringen. Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost und thüringische FDP-Generalsekretär Patrick Kurth sagte der "Mitteldeutschen Zeitung", Thüringen habe "ein Lob verdient", fügte aber hinzu: "Sachsen-Anhalt ist im Vergleich zu anderen abgeschlagen auf einem hinteren Rang. Dafür gibt es keinen Grund aus Sicht des KZB. Hier ist die Landesregierung im Rechtfertigungsdruck. Das geht so nicht, es müssen Änderungen herbeigeführt werden." Das KZB wird von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Stiftung Berliner Mauer getragen und vermittelt DDR-Zeitzeugen an Schulen und andere Bildungseinrichtungen. 2012 gab es laut Bericht 513 Zeitzeugen-Einsätze, davon 44 Prozent an Gymnasien. In dem Bericht heißt es: "Die Zielsetzung, mit dem Angebot eine Stärkung der Rolle der Zeitzeugen bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur zu erreichen, wurde damit erfüllt. Dass es gelungen ist, in den sonst eher desinteressierten ostdeutschen Bundesländern besonders viele Zeitzeugeneinsätze zu organisieren, ist als ein gar nicht hoch genug zu veranschlagender Erfolg des Projekts hervorzuheben." Das Projekt existiert seit Juni 2011.
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