Lokales
Bericht: Hinweise aus dem Irak führten zur Terrorwarnung in München
GDN -
Hinweise aus dem Irak haben offenbar zur Terrorwarnung am Donnerstagabend in München geführt. Die Gefahr eines Terroranschlags mit islamistischem Hintergrund in München war den Sicherheitsbehörden laut eines Berichts von "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR spätestens seit dem 23. Dezember bekannt.
Während der Plot zunächst noch als unwahrscheinlich eingeschätzt worden sei, hätten sich die Informationen am Silvestertag verdichtet: Dem Bericht zufolge konnte der Bundesnachrichtendienst einen Hinweisgeber im Irak selber befragen, auch der französische Geheimdienst habe Informationen über einen bevorstehenden Anschlag auf zwei Münchner Bahnhöfe übermittelt. Bundesbehörden hätten die Hinweise als glaubwürdig eingestuft und die bayerischen Kollegen informiert. Wegen der unmittelbar bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten entschied die Münchner Polizei, öffentlich zu warnen. In einem ersten Hinweis vor Weihnachten seien zwar bereits die zwei Bahnhöfe genannt worden, nicht aber Namen von möglichen Attentätern sowie ein konkreter Zeitpunkt. Außerdem war davon die Rede, dass die Attentäter Sprengstoff dabei hätten, berichten die drei Medien. Seitdem sei die Sonderkommission "Januar" ununterbrochen im Einsatz. In die Ermittlungen vor Weihnachten seien bereits Bundeskriminalamt (BKA), Staatsanwaltschaft München und das bayerische Innenministerium eingebunden gewesen. Auch der Generalbundesanwalt sei informiert worden. Es habe Durchsuchungsbeschlüsse gegeben, die allerdings nicht vollzogen worden seien, weil das Szenario eines Anschlags zunächst noch als zu unwahrscheinlich erschienen sei. Auch seien die angeblichen Täter, die in einem Hotel in der Innenstadt untergekommen sein sollten, nicht auffindbar gewesen, berichten SZ, WDR und NDR weiter. Die Einschätzung der Gefahr habe sich in den darauffolgenden Tagen geändert: Nach Angaben von Personen, die mit dem Vorgang betraut sind, habe seit Weihnachten "eine Verdichtung" stattgefunden, schreiben die drei Medien weiter. Der finale Hinweis, der die Behörden aus Sicherheitsgründen zum Handeln zwang, sei am Silvesterabend gegen 19:40 Uhr gekommen: Nun sei es möglich erschienen, dass sich fünf bis sieben irakische und syrische Attentäter, deren Namen teilweise bekannt gewesen seien, in München aufhielten und an den Bahnhöfen Selbstmordattentate planten. Sie sollten die Anschläge angeblich im Auftrag der Terrormiliz "Islamischer Staat" verüben.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.