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Bericht: Sicherheitskräfte zunehmend Opfer von Gewalt in Asylheimen
GDN -
Die zunehmende Gewalt in den Asylunterkünften betrifft laut Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) immer häufiger auch Angestellte der Sicherheitsdienste. Die Zahl der "Konfrontationsunfälle" von Sicherheitsleuten in Flüchtlingsunterkünften habe in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum gesamten Vorjahr um 70 Prozent zugenommen, sagte BDSW-Hauptgeschäftsführer Harald Olschok der "Welt".
Dies habe eine Auswertung der gesetzlichen Unfallversicherung für den Verband ergeben. Dabei sei zu beachten, dass die Zahl der Flüchtlinge deutlich stärker angestiegen sei, sagte Olschok. "Ein besonders hohes Konfliktpotential ergibt sich bei enger Belegung mit vor allem jungen Männern aus unterschiedlichen Herkunftsländern und unterschiedlicher Religionszugehörigkeit", sagte Olschok der "Welt". Werde kein geeignetes Personal eingesetzt, sei die Gefahr von Auseinandersetzungen besonders hoch. Die meisten der 4.000 privaten Sicherheitsdienste seien "ungeeignet, Sicherheitsaufgaben in Flüchtlingsunterkünften vorzunehmen. Viele davon kommen jetzt an Aufträge, weil der Zuzug von Flüchtlingen diese bekannten Dimensionen angenommen hat", sagte Olschok. Unterdessen steigt auch die Gewalt unter den Bewohnern der Einrichtungen für Asylbewerber. In der ersten Jahreshälfte gab es allein in den Heimen in Sachsen zehn sogenannte Straftaten gegen das Leben, die alle Formen der Tötung oder der versuchten Tötung eines Menschen umfassen, darunter ein Mord, so das Ergebnis einer Auswertung des Polizeilichen Auskunftssystems Sachsen mit "Tatörtlichkeit Asylbewerberheim" hervor, die der "Welt" vorliegt. Überdies wurden für die Monate Januar bis Juni 164 schwere und gefährliche Körperverletzungen gezählt, 184 einfache Körperverletzungen und eine Vergewaltigung. Seit 2010 ermittelte die sächsische Polizei zu insgesamt 1.630 Straftaten in Asylheimen 1.325 Tatverdächtige, darunter 39 Deutsche. Auch in anderen Bundesländern kommt es zu schweren Gewalttaten in Asylunterkünften: In diesem Jahr wurden etwa in Heimen in Wiesbaden, Teltow, Wismar, Haldensleben und Gelsenkirchen Asylbewerber umgebracht. Massenschlägereien gab es unter anderem in Kassel-Calden, Leipzig, Ellwangen, Suhl, Trier oder Sinsheim. Eine erste wissenschaftlichen Studie zur Gewalt in Asylheimen, die das Brandenburgische Innenministerium beauftragt hat und die der "Welt" vorliegt, ergab, dass die Wahrscheinlichkeit der Eskalation von Konflikten und deren Häufigkeit mit zunehmender Belegungsdichte, wenig Beschäftigungsmöglichkeiten und wachsender Vielfalt der Herkunftsregionen steigt. Nach Interviews mit Heimleitern, Mitarbeitern und zufällig ausgewählten Bewohnern in fast allen Gemeinschaftsunterkünften in Brandenburg im Jahr 2014 schreiben die Sozialforscher: "Grenzüberschreitendes Verhalten und aggressive verbale Auseinandersetzungen, Bedrohungen oder Beleidigungen sowie schwerwiegende Sachbeschädigungen wurden überaus häufig berichtet und gehören, den Schilderungen nach, zum Alltag in den Unterkünften." In allen untersuchten Heimen habe es häusliche Gewalt gegeben. Häufig habe Alkohol und Drogenkonsum als Konfliktbeschleuniger gewirkt. Fast alle befragten Bewohner und Betreuer führen Auseinandersetzungen auf Unverständnis gegenüber Eigenheiten der anderen Gruppe zurück. "Immer wieder wurde Hass zwischen unterschiedlichen Nationalitäten oder Religionen als letztliche Ursache benannt", schreiben die Forscher.
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