Lokales
Vermisste Studentin Tanja Gräff stürzte Felsen herab
GDN -
Die in Trier seit acht Jahren vermisste Studentin Tanja Gräff ist vermutlich nahe des letzten bekannten Aufenthaltsortes an der Fachhochschule Trier einen Felsen herabgestürzt. Das sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Peter Fritzen, am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
Nachdem nahezu das vollständige Skelett sowie zahlreiche persönliche Gegenstände wie Armbanduhr, Ohrringe, Studentenausweis und Handy gefunden sowie der Zahnstatus bestätigt worden seien, gebe es "keine ernsthaften Zweifel" mehr, dass es sich bei den am Montag bei Rodungsarbeiten gefundenen sterblichen Überresten um die von Tanja Gräff handele. Der Fundort sei von der Mosel aus zu Fuß nur äußerst schwer zu erreichen, weswegen Gräff vermutlich von oben über den "Roten Felsen" abgestürzt sei. An der möglichen Absturzstelle oberhalb des Fundorts gebe es einen Fußweg auf den Felsen, der allerdings mit einem massiven Geländer gegen Abstürzte gesichert sei. Die Polizei rechtfertigte sich, dass die Leiche bislang nicht gefunden wurde. "Es wurde in dem Bereich gesucht, aber in genau diesem Dickicht waren wir nicht drin", sagte ein Polizeisprecher. An der entsprechenden Stelle sei der Felsen 50 Meter hoch, ein Abseilen sei schwierig. "Zu dieser Zeit war mehr nicht möglich - jedes Dickicht abzuholzen, da werden sie nicht fertig". Einen konkreten Hinweis habe es schließlich nicht gegeben. Die fragliche Stelle sei 2007 mit einer Wärmebildkamera im Hubschrauber abgeflogen worden, ohne dass es Hinweise gegeben habe. Auch der Schrei, den ein Zeuge vom anderen Ufer der Mosel gehört haben will, sei von diesem eher in eine andere Richtung verortet worden. Die Polizei bildet nun erneut wieder eine Sonderkommission und ermittelt in alle Richtungen. Seriöse Aussagen zu möglichen Handlungsabläufen könne man derzeit noch nicht machen. Seit dem Verschwinden von Tanja Gräff am 7. Juni 2007 nach einer großen Studentenparty sorgt der Fall überregional für großes Aufsehen. In dem damals populären sozialen Netzwerk StudiVZ diskutierten anfänglich Freunde der Vermissten öffentlich über den Ablauf der Nacht, in einem Internetforum gibt es mittlerweile rund 30.000 Diskussionsbeiträge. Selbst "private" Ermittler hatten sich zwischenzeitlich auf die Suche nach der vermissten Studentin gemacht.
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