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Leipzig als BER-Ausweichflughafen: Lob für Dobrindts Vorschlag
GDN -
Die Regierungschefs von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Stanislaw Tillich und Reiner Haseloff (beide CDU), loben den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), den Flughafen Leipzig-Halle als Ausweichflughafen für den Berliner Flughafenneubau BER zu positionieren. Der sächsische Regierungschef Tillich sagte der "Welt": "Dass der Bundesverkehrsminister meinen Vorschlag, Synergien zwischen den Flughäfen Berlin und Leipzig zu nutzen, als eine Alternative zu einer möglichen Erweiterung des neuen Flughafens BER ausdrücklich genannt hat, freut mich sehr."
Der Flughafen Leipzig sei für die Berliner aus dem Großraum Berlin über die Bahn, aber auch über die Autobahn genauso schnell erreichbar wie der neue Berliner Flughafen. Hervorzuheben sei der in den Flughafen integrierte Bahnhof für Fern- und Nahverkehr, so Tillich weiter. Tillich sieht nun die Bahn in der Pflicht: "Diese Anbindung insbesondere über die Bahn noch weiter zu verbessern, gilt es jetzt zügig voranzutreiben." Die Nutzung derartiger Synergien ersparten dem Steuerzahler viel Geld, erklärte der Ministerpräsident. Sachsen werde alles dafür tun, dass diese Alternative umgesetzt werden könne. Bereits im vergangenen Dezember hatte Tillich nicht nur den Flughafen Leipzig, sondern auch Dresden als Entlastung für den künftigen Großflughafen in Schönefeld angeboten. Auch der Magdeburger Regierungschef Haseloff äußerte sich erfreut: "Wir stehen bereit! Halle-Leipzig ist ein attraktiver Flughafen mit sehr guter Verkehrsanbindung und prosperierendem Umfeld", sagte der Ministerpräsident der "Welt". Er ist überzeugt, dass eine Verlagerung von Flügen zum angedachten Ausweichflughafen zu einer weiteren wirtschaftlichen Stärkung des Ballungsraumes der Region beitragen könnte. "Von zusätzlicher Fracht und Passagieren könnte besonders die Dienstleistungsbranche im Umfeld des Flughafens profitieren, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze entstünden", so Haseloff. Im Interview der "Welt am Sonntag" hatte Dobrindt erklärt, der Flughafen Leipzig "wäre mit der Bahn in 55 Minuten Fahrzeit aus der Berliner Stadtmitte zu erreichen". Überlegungen für eine BER-Erweiterung hatte er eine klare Absage erteilt. "Jetzt ist nicht die Zeit, über Erweiterungsmaßnahmen zu spekulieren. Wenn der Flughafen in Betrieb geht, wird er genügend Start- und Landekapazitäten bieten. Dann sehen wir weiter." Er rate dazu, den Flughafen erst mal wie geplant fertig zu bauen. Laut BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn wird der neue Berliner Flughafen bereits bei seiner geplanten Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 zu klein sein.
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