Lokales
Verdacht auf Staatsgefährdung: Zwei Festnahmen in Berliner Islamistenszene
Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Berlin und des Staatsschutzes richten sich gegen insgesamt fünf türkische Staatsangehörige im Alter von 31 bis 44 Jahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Syrien und wegen des Verdachts der Geldwäsche. Die Beschuldigten sind nach Polizeiangaben teilweise seit Jahren "dem gewaltbereiten salafistischen Spektrum zuzurechnen und lassen eine ideologische Nähe zu terroristischen Organisationen, wie der IS sowie tschetschenischen Gruppierungen, die in Syrien kämpfen, erkennen". Einem 41-jährigen Beschuldigten wird vorgeworfen, als selbsternannter "Emir" und sogenannter "Weisenratspräsident" eine islamistische Extremistengruppe vornehmlich türkischer und russischer Staatsangehöriger tschetschenischer und dagestanischer Herkunft in Berlin-Tiergarten anzuführen. Er steht im Verdacht, diese Extremistengruppe durch einen von ihm abgehaltenen "Islamunterricht" radikalisiert und auf die Teilnahme am Dschihad gegen "Ungläubige" im syrischen Bürgerkriegsgebiet vorbereitet zu haben, teilte die Polizei weiter mit. Dem Beschuldigten und weiteren Mitgliedern seiner Gruppierung, insbesondere einem für Finanzen zuständigen 43-Jährigen, wird zudem vorgeworfen, Mitglieder der Gruppierung bei der Ausreise nach Syrien organisatorisch und finanziell unterstützt und später erhebliche Geldbeträge zur Begehung schwerer Gewalttaten zur Verfügung gestellt zu haben. Es besteht auch der Verdacht, dass ausgereiste Mitglieder durch Beschaffung hochwertigen militärischen Materials - wie z.B. speziellen Nachtsichtgeräten - unterstützt worden sind. Es liegen keine Anhaltspunkte vor, dass die Gruppierung Anschläge in Deutschland plante.
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