Wo selten die Sonne scheint

GDN - Es kann jeden erwischen. Abrutschen in die Insolvenz, dann Harz IV. Immer mehr Menschen können sich keine Lebensmittel mehr leisten. Hier hilft die Tafel, ein eingetragener Verein, der selbstlos und gemeinnützig agiert und in der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat.

Alleine ca. 20.000 Hilfsbedürftige sind in Frankfurt registriert. 10 Ausgabestellen von Lebensmitteln sind im Stadtgebiet installiert. Immer werden auch aus Kostengründen, die Räumlichkeiten der Kirchengemeinden genutzt.
Als Beispiel steht hier die Diakonische Einrichtung der evangelischen Kirchengemeinde “Cantate Domino“ in der Frankfurter Nordweststadt, eine der vielen Ausgabestellen in Deutschland.

Jede Woche, am Dienstag und Freitag, findet die Lebensmittelausgabe statt. Aufopferungsvoll stehen Frau Helga Burger, die Chefin der Ausgabe der Diakonie vor Ort, Woche für Woche mit ca. weiteren 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren “Mann“. Ja, es ist eigentlich körperliche, schwere Männerarbeit, die hier geleistet wird. Jeder Einzelne im Team ist wichtig und die Zugänge steigen dramatisch an. Derzeit sind es 320 registrierte Bedürftige hier vor Ort.
Das Befüllen der Kisten-Steigen mit Grundnahrungsmitteln summiert sich im Gewicht. Es ist schwierig allen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Vor jeder Ausgabe geht Frau Burger mit ihrem Eimerchen im Kreis herum. Die Leute ziehen eine Nummer, mit der sie sich dann in Reih und Glied anstellen können. So hat jeder die Chance, früher oder später, an die Reihe zu kommen.
Was ist in den Körben denn so drin? “Wir können natürlich nur das verteilen, was wir von unseren Spenderlieferanten bekommen“, so Frau Burger. Das Ziel ist nicht die Rundumversorgung, sondern eine ausgewogene Nahrungsergänzung anzubieten für den täglichen Bedarf. Von den Großfirmen und Händlern wird viel Obst und Gemüse bereitgestellt. Brot und Milchprodukte, diverser Aufschnitt und oft auch Spezialitäten sind nichts Außergewöhnliches.

Für Mütter mit Kindern gibt es gesonderte Produkte, auch Schokolade und Blumensträußchen. Insgesamt ist die Qualität akzeptabel. Das Ablaufdatum erreicht oder wenig überschritten. Jedoch für €1,50 eine enorme Hilfe für den einzelnen Geldbeutel. So bleibt für Sport, Kino und Freizeit etwas übrig, was auch beabsichtigt ist.
An dieser Stelle ein Dankeschön an alle Helfer. Was hier kontinuierlich geleistet wird, zollt einen tiefen Respekt und Hochachtung.