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Experte zweifelt an Standfestigkeit der Hochmoselbrücke
GDN -
Weitere massive Zweifel an der Standfestigkeit der im Bau befindlichen 158 Meter hohen Straßenbrücke über das Moseltal bei Bernkastel-Kues sind aufgetaucht: Die riesigen Brückenpfeiler seien auf dem "instabilen Hang" am Moselufer bei Ürzig nicht ausreichend gesichert, warnte der Aachener Ingenieurgeologe Rafig Azzam im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In dieser Form sei eine Brücke dort "verantwortungslos".
Ein "Gefährdungsrisiko für Menschenleben" sei "nicht ausgeschlossen", so der Wissenschaftler. Azzam, der unter anderem als Gutachter der Staatsanwaltschaft im Verfahren zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs tätig ist, kritisiert insbesondere die von der Straßenbauverwaltung vorgelegten Untersuchungen zum Brückenbau. Diese seien "weder vollständig noch im Ergebnis nachvollziehbar". Viele relevante Sicherheitsaspekte seien nicht oder zu wenig beachtet worden, etwa der Einfluss von Wasserströmen im Untergrund. Im September hatte bereits der Geologe Jean-Frank Wagner von der Universität Trier den Hang für "rutschgefährdet" erklärt und zusätzliche Standsicherheitsberechnungen gefordert. Die Bürgerinitiative "Pro Mosel", die das Projekt auch wegen des massiven Eingriffs in die Landschaft ablehnt, will die Stellungnahme Azzams laut "Spiegel" zum Anlass nehmen, eine "Strafanzeige wegen Baugefährdung" zu stellen. Das rheinland-pfälzische Infrastrukturministerium, das den Bau der Brücke verantwortet, sieht trotz der Warnungen bislang keinen Grund für einen Baustopp: "Alle uns vorliegenden Studien und Expertisen gehen davon aus, dass der Hochmoselübergang dort sicher errichtet werden kann", sagte ein Ministeriumssprecher dem "Spiegel".
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