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Thüringen: Ramelow bietet Stasi-Opfern Dialog an
GDN -
Der Linkspartei-Kandidat für das Amt des Thüringer Ministerpräsidenten, Bodo Ramelow, will sich persönlich für eine Aussöhnung zwischen seiner Partei und Opfern der SED-Diktatur einsetzen. "Dass mit meiner Kandidatur bei manchen Opfern eine Retraumatisierung eingesetzt hat, nehme ich sehr ernst", sagte Ramelow dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
"Ich mache jetzt Termine mit entsprechenden Initiativen. Ich gehe auf alle zu, die mit mir reden wollen, dränge mich aber niemandem auf." Man dürfe den Dialog nicht zu einer Inszenierung machen, so Ramelow: "Einige Opfer haben so viele Langzeitschäden, dass es nicht hilfreich ist, wenn ich anklopfe und sage: Hier bin ich, ich will mal reden." Von der Linkspartei forderte der 58-Jährige eine entschlossenere Aufarbeitung der eigenen DDR-Vergangenheit. Das habe man "zeitweise schleifen lassen", kritisierte Ramelow. Er leugne nicht, dass die DDR als Unrechtsstaat bezeichnet werden könne. "Auf gut Deutsch: Jedes kleine oder größere Arschloch im DDR-Apparat konnte in das Leben der anderen eingreifen. Das war entsetzlich."
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