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Mindestlohn sorgt für starke Preissteigerungen bei Sachsens Friseuren
GDN -
In Sachsen sind die Preise für "Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für die Körperpflege" im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,7 Prozent gestiegen. Kerstin Hedermann vom Statistischen Landesamt führt die auffällig hohe Teuerungsrate auf die Einführung des Mindestlohns in der Branche zurück, wie sie der "Welt am Sonntag" sagte.
Der außerordentliche Preissprung in Sachsen korrelierte mit der Einführung des bundesweiten Branchenmindestlohnes im August 2013: Von August auf September stiegen die Preise um 3,1 Prozent. Ein Jahr zuvor habe die Zunahme nur 0,09 Prozent betragen. Friseurketten wie Essanelle oder Klier hatten bereits angekündigt, die höheren Arbeitskosten auf die Preise umwälzen zu wollen. In Ostdeutschland und Berlin erhalten Angestellte von Friseursalons nun mindestens 6,50 Euro pro Stunde, in Westdeutschland sind es 7,50 Euro. Ab August gelten im Osten 7,50 Euro und im Westen 8,00 Euro, und im August 2015 sollen dann bundesweit 8,50 Euro bezahlt werden. Der Mindestlohn ist allgemeinverbindlich und gilt damit auch für nicht tarifgebundene Betriebe. Bundesweit ist der Preisanstieg für Friseurdienstleistungen zwar geringer, aber mit einem Plus von gut vier Prozent dennoch überdurchschnittlich hoch. Beim Statistischen Bundesamt heißt es, dies liege vor allem an den hohen Preiserhöhungen in Ostdeutschland. Dass der Mindestlohn vor allem dort für Preissteigerungen sorgt, lässt sich darauf zurückführen, dass im Westen die Einstiegslöhne im Friseurhandwerk ohnehin schon über dem Mindestlohn liegen - die Einführung der Lohnuntergrenze hat also keine Auswirkungen.
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