Lokales
117 Polizeibeamte bei Krawallen in Hamburg verletzt
Eine Polizistin wurde sogar stationär aufgenommen. Ob es Verletzte auf Seiten der Störer gab, wurde Feuerwehr und Polizei nach eigenen Angaben nicht gemeldet. 19 Personen wurden vorläufig festgenommen, teilte die Polizei weiter mit. Gegen sie wird wegen Verdacht des Landfriedensbruchs ermittelt. "Ich habe die Geschehnisse vor Ort beobachtet. Betroffen bin ich über die offensichtliche Bereitschaft der Störer, die Gefährdung für die Gesundheit und das Leben von Unbeteiligten und Polizisten in Kauf zu nehmen", sagte Hamburgs Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch. An dem Einsatz waren 3.168 Beamte beteiligt, davon 1.770 aus Bayern, Schleswig-Holstein, Hessen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei. Die Hamburger Feuerwehr fuhr 116 Einsätze und war mit 67 Einsatzkräften vor Ort. Den Krawallen vorausgegangen waren zwei für Samstagmittag angemeldete Veranstaltungen. Am Steindamm in der Innenstadt sollte für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen demonstriert werden. Ab 14 Uhr kam eine Demo für den Erhalt des Kulturzentrums "Rote Flora" hinzu. Nach Angaben der Polizei nahmen an dieser Demo unter anderem auch über 4.000 gewaltbereite Personen teil, die kurz nach 14 Uhr angeblich unvermittelt damit begannen, Steine, Flaschen und Pyrotechnik gezielt auf Polizeibeamte zu werfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Später kam es zu Sachbeschädigungen an Geschäften und Einrichtungen im Bereich des Schanzenviertels. Die Filiale eines Drogeriemarktes im Schulterblatt wurde mit Steinen beworfen. Anschließend zogen die Randalierer in Richtung St. Pauli, zur Reeperbahn und in die Nebenstraßen. In der Reeperbahn wurde Baustellenmaterial auf die Fahrbahn gezogen, sodass die Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden musste. Die Störergruppen entzündeten Fahrzeuge, warfen Schaufensterscheiben ein und beschädigten Einsatzfahrzeuge der Polizei. Die Versuche der Störergruppen, in die Hamburger Innenstadt zu gelangen, konnte von den Polizeikräften nach eigenen Angaben weitestgehend verhindert werden. Nach Angaben der Polizei zogen die Randalierer in Gruppen durch St. Pauli und begingen zahlreiche Sachbeschädigungen sowie Brandlegungen an Müllcontainern. Etwa 300 Personen wurden in der Kastanienallee vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen 21 Uhr wurden im Stadtteil Eimsbüttel erneut Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Steinen beworfen. Später wurden Fensterscheiben im Bezirksamt Eimsbüttel eingeworfen. Die Glasscheiben der gegenüberliegende Filiale einer Supermarktkette wurden ebenfalls zerstört.
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