Lokales
Großrazzia gegen verbotene Salafisten-Gruppe in Norddeutschland
GDN -
In Hamburg und Schleswig-Holstein gab es in der vergangenen Woche eine großangelegte Polizeiaktion gegen ein mutmaßliches Islamisten-Netzwerk. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf die Hamburger Polizei und Staatsanwaltschaft.
"Am 20.Juni 2013 wurden im Auftrage der Hamburger Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse an insgesamt 16 Orten in Hamburg und Schleswig Holstein vollstreckt", bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Polizei. Insgesamt seien 80 Polizisten im Einsatz gewesen. Die Beamten hätten in den Wohnungen der mutmaßlichen Islamisten umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das derzeit ausgewertet werde. Festnahmen gab es keine. Hintergrund der Razzien seien Erkenntnisse über "die Fortführung der seit dem 14.Juni 2012 verbotenen Vereinigung Millatu Ibrahim". Nach Informationen der "Welt" durchsuchte die Polizei insgesamt 15 Privatwohnungen in Hamburg, Pinneberg, Lübeck und Elmshorn und eine Moschee im Hamburger Stadtteil Harburg. "Wir ermitteln gegen 15 Beschuldigte", bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft Hamburg. "Der Vorwurf lautet: Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Tat und Verstoß gegen eine Vereinigungsverbots-Verfügung." Die islamistische Organisation Millatu Ibrahim war im vergangenen Jahr vom Bundesinnenministerium verboten worden. In mehreren Bundesländern durchsuchten Polizeibeamte Privatwohnung und Vereinsräume der Gruppierung. Eine Moschee im nordrhein-westfälischen Solingen, die als Hauptquartier von Millatu Ibrahim galt, wurde geschlossen. Ziel von Millatu Ibrahim war es laut Bundesinnenministerium, radikal-salafistische Ideologie durch Reden, Missionierung, Internetauftritten und Betreuung von islamistischen Gefangenen zu verbreiten. Die Gruppe habe sich in aggressiv-kämpferischer Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung gerichtet.
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