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Kretschmann kann sich im Bund Schwarz-Grün vorstellen
GDN -
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kann sich ab 2013 eine schwarz-grüne Bundesregierung vorstellen. "Wir wollen Schwarz-Gelb ablösen und kämpfen für eine rot-grüne Bundesregierung. Wenn das nicht klappt, dann sage ich aber auch: Zwischen der CDU und uns gibt es nach dem beschlossenen Atomausstieg keine unüberbrückbaren Differenzen mehr", sagte Kretschmann im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Seinen Parteifreunden im Bund empfahl Kretschmann, sich vom Lagerdenken zu verabschieden. Mit linker Politik, so der Ministerpräsident, "kann man weder in Baden-Württemberg noch im Bund eine Mehrheit gewinnen". Völlig anders beschrieb Kretschmann, der am Donnerstag als erster grüner Regierungschef Präsident des Bundesrats wird, seinen Kurs in Baden-Württemberg. Auf die Frage, ob die Grünen in Baden-Württemberg über eine Koalition mit der CDU nach der nächsten Landtagswahl nachdenken, antwortete der Ministerpräsident: "Das machen wir sicher nicht. 2006 haben wir Sondierungsgespräche mit der CDU geführt. Der damalige Fraktionsvorsitzende Mappus hat sie dann torpediert. An mir lag es nicht." Seine Partei sei damals bereit gewesen, mit einer wirtschaftsnahen Partei zu koalieren, um das Thema Ökologie in die großen Unternehmen zu tragen. Heute sei die Wirtschaft bei diesem Thema längst weiter als die CDU, erklärte Kretschmann. Zu einer Koalition mit der CDU sagte er: "Nun ist es zu spät. Ich führe jetzt eine grün-rote Koalition an, das ist doch viel besser."
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