Lokales

Stasi überwachte Kriminalpolizei in West-Berlin

Gedenkstätte Hohenschönhausen
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Das Ministerium für Staatssicherheit hatte frühzeitig Einblick in die Ermittlungen der Kriminalpolizei in West-Berlin. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Wie aus Stasiakten vom Dezember 1969 hervorgeht, wusste der DDR-Geheimdienst, dass Kripobeamte wegen Rauschgifthandel nach drei West-Berliner Anarchisten suchten, die zur Gruppe "Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen" zählten. "Ein gewisser `Bär` hielt sich im Lokal `Teekanne` auf", heißt es in einer "streng vertraulich" klassifizierten Information, aber er "entzog sich der Observation". Bei "Bär" handelte es sich um ein späteres Mitglied der Terrorgruppen RAF und Bewegung 2. Juni. Ein erwähnter "Holländer" war ein Mann, der 1975 wegen Fälschung von Pässen und anderen Dokumenten für die RAF verurteilt wurde. Der dritte Gesuchte war 1974 der erste Terroraussteiger. Wie die Stasi mitverfolgen konnte, setzten die Rauschgiftfahnder den Anarchisten einen Tag lang mit Observationen und Durchsuchungen nach. Das Trio ging den West-Berliner Polizisten dennoch durch die Lappen.
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