Lokales
50 Ermittler sollen Anschlag auf ICE aufklären
An der Ermittlungsgruppe ist das Bundeskriminalamt (BKA) beteiligt, das derzeit eine Analyse und Bewertung der Attacke vornimmt. Am 7. Oktober war die Frontscheibe eines ICE durch ein Stahlseil beschädigt worden, das unbekannte Täter über die Bahngleise im mittelfränkischen Allersberg nahe Nürnberg gespannt hatten. Ermittlern zufolge war das Seil allerdings "zu dünn", um den Zug entgleisen zu lassen, berichtet die Zeitung weiter. Der ICE war auf dem Streckenabschnitt mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde unterwegs und riss durch sein Gewicht und die Wucht des Aufpralls das Seil durch. "Ziel war ein Anschlag mit vielen Toten und Verletzten", heißt es in Ermittlerkreisen. In der Nähe des Tatorts wurden neben mehreren Holz- und Eisenteilen laut LKA auch zwei Drohschreiben gefunden, ein komplett erhaltenes und ein Fragment, berichtet die Zeitung weiter. Die beiden Dokumente, die jeweils aus einer Seite bestehen, sind in arabischer Sprache abgefasst. Darin werden europaweite Angriffe gegen den Bahnverkehr angedroht, falls die EU-Staaten nicht aufhören sollten, die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu attackieren. "Wir nehmen das Drohschreiben ernst. Der IS-Bezug wird aber noch geprüft", sagte ein LKA-Sprecher der "Welt am Sonntag". Unterdessen sind die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. Momentan gibt es mehr Streckenkontrollen. Außerdem hat die Bundespolizei die Bereitschaft aufgestockt. Auf die Frage, wie die aktuelle Gefährdungslage nach dem Anschlag auf den ICE eingeschätzt wird, antwortete das Bundesinnenministerium auf Anfrage: "Für die Bundesrepublik gilt eine anhaltend hohe Gefahr jihadistisch motivierter Gewalttaten. Der Bahnverkehr und seine Einrichtungen bieten nach wie vor günstige Möglichkeiten für die Durchführung eines Anschlages." Wiederholte Anschläge in den vergangenen Jahren auf Einrichtungen der Bahn sowie Angriffe auf Reisende in Deutschland und im europäischen Ausland würden "die Relevanz des schienengebundenen Personenverkehrs als Tatziel" untermauern, berichtet die Zeitung.
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