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Sanktionen gegen Saudi-Arabien: Wolgast fürchtet um Arbeitsplätze
GDN -
Die Stadt Wolgast befürchtet den Verlust hunderter Arbeitsplätze durch Sanktionen gegen Saudi-Arabien. "Wenn die Saudi-Sanktionen umgesetzt werden, würde die Werft die Tore schließen", sagte Bürgermeister Stefan Weigler der "Bild-Zeitung" (Freitagsausgabe).
Er hofft, dass bereits genehmigte Aufträge zu Ende ausgeführt werden können. "Wir haben einen alten Rüstungsauftrag, der bestimmt vier Jahre alt ist", so Weigler. Der Bürgermeister appellierte an die Bundesregierung, den Erhalt der Werft im Blick zu haben: "Ganz Wolgast wartet auf eine Entscheidung, diese Ungewissheit ist quälend." 300 Mitarbeiter arbeiten in Wolgast an Küstenwachschiffen für Saudi-Arabien. Mit Mitarbeitern von Zulieferbetrieben und Angehörigen wären nach Aussage des Bürgermeisters bis zu 2.000 Menschen von einem Ausfuhrstopp bereits genehmigter Rüstungsexporte betroffen. Für die Stadtkasse würde dies fehlende Einnahmen im siebenstelligen Bereich bedeuten. In der Stadt Wolgast mit knapp 12.000 Einwohnern baut die Lürssen-Werft Patrouillenboote für Saudi-Arabien im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro. Nach dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat die Bundesregierung weitere Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien vorläufig ausgeschlossen, die Frage bestehender Exportgenehmigungen würden geprüft.
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