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Ex-CSU-Chef Huber: Schwarz-Grün würde in Bayern nicht halten
GDN -
Der frühere CSU-Chef Erwin Huber hält eine schwarz-grüne Koalition in Bayern für wenig aussichtsreich. "Die Sensation einer schwarz-grünen Koalition würde den Belastungen des politischen Alltags nicht standhalten, obwohl die Grünen zur Macht drängen", sagte Huber der "Passauer Neuen Presse" (Montagsausgabe).
Die größten Übereinstimmungen gebe es mit bürgerlichen Parteien. Huber wollte sich nicht darauf festlegen, ob es nach dem gestrigen CSU-Ergebnis bei der Landtagswahl zu personellen Konsequenzen kommen müsse. "Die politische Standortbestimmung muss im Vordergrund stehen. Jedenfalls brauchen wir keine konservative Revolution. Die CSU muss sich besinnen auf Wertekanon und Politik einer Volkspartei der Mitte", so Huber. Vor allem aber müsse sich die CSU ändern, was den politischen Stil angeht: "Taktische Spielchen vergraulen vor allem Wähler der bürgerlichen Mitte. Das Miteinander muss im Vordergrund stehen, das gilt auch für mögliche personelle Veränderungen." Hierbei sieht Huber "vor allem eine wichtige Rolle für Manfred Weber, denn er ist ein junger, offener, nachdenklicher Sachpolitiker mit europäischer Perspektive". Schwere Kritik übte der frühere CSU-Chef am Umgang mit den "schon miserablen Ergebnissen" bei der Europawahl 2014 und der Bundestagswahl 2017: "Eine Ursachenforschung unterblieb, was sich jetzt bitter rächt. Nach dem Prinzip `Weiter so` hat man alle Warnsignale überfahren." Hinzugekommen sei "der vom Verfahren her missglückte oder unterbliebene Generationswechsel, das Gewürge mit der Großen Koalition in Berlin, die fehlende eigene Standortbestimmung im gesellschaftlichen Umbruch, die mangelnde Abstimmung innerhalb der CSU" - insgesamt also "ein schwieriges Umfeld über Jahre".
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