Lokales
Leiter der Essener Tafel zieht sich aus NRW-Landesverband zurück
Ihm seien da zu viele in den Rücken gefallen, so Sartor, der dreieinhalb Jahre lang Vizeverbandschef war. Damit protestiert Sartor gegen die Kritik des Verbands an dem begrenzten Aufnahmestopp für Ausländer, den die Essener Tafel Anfang des Jahres verhängt hatte. Seit April ist der Aufnahmestopp aufgehoben. Der Anteil der Ausländer unter den Beziehern der Lebensmittel der Essener Tafel liege inzwischen wieder bei etwa 50 Prozent, so Sartor. Er kritisierte all jene Tafeln, die den Ansatz verfolgten, "ohne uns verhungern die Menschen in der Stadt". Er halte das für eine völlig falsche Aussage. "Ohne uns verhungert doch keiner. Es ist Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass Menschen das nicht tun", so Sartor. Den Standpunkt, dass die hohe Zahl der Tafeln in Deutschland - es gibt inzwischen mehr als 940 bundesweit - ein Hinweis für die wachsende Armut in der Bevölkerung sei, teilt Sartor ebenfalls nicht: "Nur weil es mehr Tafeln gibt, heißt das aber noch nicht, dass mehr Armut da ist." Für diese Einschätzung spreche auch, dass der Zuwachs an Tafeln in den letzten Jahren nicht mehr so groß gewesen sei wie noch vor einigen Jahren. Am Zukunftskongress der Tafeln am Freitag in Berlin hat Sartor nicht teilgenommen, Essen beteiligt sich zudem nicht am bundesweiten Tafel-Tag an diesem Samstag. Seine Begründung: "Da wird mir zu viel süßer Schmus erzählt. Da sind diese ganzen Sozialfuzzis, die mich damals auch so kritisiert haben", so der Leiter der Essener Tafel.
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