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Jüdische Gemeinden in Hessen: "AfD segelt unter falscher Flagge"

Alice Weidel und Alexander Gauland
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Jacob Gutmark, hat sich von der beabsichtigten Gründung einer Vereinigung von Juden in der AfD distanziert. Im "Mannheimer Morgen" (Samstagausgabe) warf er den Beteiligten vor, "unter falscher Flagge zu segeln".
Er kenne in Hessen keinen Juden, der sich zur AfD bekenne. Offenbar wolle die Partei mit der Gründung versuchen, sich nach dem gemeinsamen Marschieren mit Pegida und Rechtsradikalen in Chemnitz wieder in ein besseres Licht zu rücken, sagte Gutmark. Die AfD sei keineswegs die einzige Partei, die sich gegen Antisemitismus positioniere. Und dieser müsse auch bekämpft werden, gleich ob er von rechts oder von Muslimen komme. Im Übrigen seien die Äußerungen von Parteichef Alexander Gauland über die NS-Zeit als "Vogelschiss der Geschichte" oder dem Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke über das "Mahnmal der Schande" auch nach deren Relativierung durch die Betroffenen nicht aus der Welt. Zum Initiator der Gründung der Vereinigung von Juden in der AfD, dem Wiesbadener Stadtverordneten Dimitri Schulz, sagte Gutmark, dieser sei weder in der Jüdischen Gemeinde der Stadt aktiv, noch gehöre er ihr überhaupt als Mitglied an. Gutmark ist auch im Vorstand der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden. Bezeichnend sei auch, dass zu der Gründungsversammlung der Vereinigung am 7. Oktober in Offenbach zwar AfD-Verantwortliche wie Beatrix von Storch und der Landesparteichef Robert Lambrou sowie die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach als Redner angekündigt seien, aber soweit bekannt keine Juden, bemängelte Gutmark.
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