Lokales
Von Beust: Hamburger Schulstreit schadet katholischer Kirche
GDN -
Der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, Ole von Beust (CDU), wirft dem Hamburger Erzbistum vor, Verhandlungen zur Rettung der katholischen Schulen in der Stadt nur zum Schein geführt zu haben. "Mein Eindruck ist: Das Bistum suchte nur einen Anlass, um aus dem Rettungsprojekt aussteigen zu können", sagte von Beust der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".
Der finanzielle Entschluss habe bereits festgestanden:. "Das bürgerliche Engagement wurde nach außen begrüßt, nach innen jedoch als eher lästig empfunden." Das Bistum habe sich in den Gesprächen mit einer Bürgerinitiative zum Erhalt der Schulen nicht bewegt. Gesichtswahrung sei für die katholische Kirche offenbar wichtiger als Inhalt gewesen, sagte der ehemalige Spitzenpolitiker. Außerdem kritisierte von Beust die Kommunikationsstrategie der katholischen Kirche: Diese habe eine "alte Camouflage-Taktik" angewandt und gehofft, das Thema durch Schweigen aussitzen zu können. Doch der kleine Kreis der Eingeweihten habe unterschätzt, wie brisant die Schulschließungen seien. "Ich komme ja sehr viel in der Stadt herum, und das ist ein Thema, das wirklich viele Menschen bewegt und erschüttert hat", so von Beust. Der Umgang mit diesem Thema schade der katholischen Kirche. "Und das in einer Zeit, in der die evangelische und katholische Kirche unter starkem Druck stehen." Von Beust war von 2001 bis 2010 Erster Bürgermeister von Hamburg. Das Hamburger Erzbistum hatte im Januar 2018 angekündigt, mehrere katholische Schulen in der Stadt zu schließen. Daraufhin formierte sich eine Bürgerinitiative, die mit dem Bistum über den Erhalt verhandeln wollte. Im Juli erklärte Bischof Stefan Heße die Verhandlungen für gescheitert.
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