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Sachsen will verstärkt um ausländische Investitionen werben
GDN -
Die sächsische Staatsregierung will nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz verstärkt um internationale Unternehmen und Köpfe werben. "Wir sind Exportweltmeister, wir brauchen dringend Fachkräfte", sagte Sachsens Wirtschaftsminister und Vizeministerpräsident Martin Dulig (SPD) der "Welt" (Online-Ausgabe).
"Ich kann nur sagen: Kommt hierher! Sachsen stellt sich dem Problem. Es gibt hier viele Menschen, die mit Ausländern leben, lernen, arbeiten und Bier trinken wollen." Dafür brauche es jedoch jetzt "ein vernünftiges und modernes Zuwanderungsgesetz". Dulig bejahte die Frage, ob er als Wirtschaftsminister glaubwürdig ausländischen Unternehmen raten könne, in Chemnitz zu investieren. "Ich mache das - und zwar jetzt erst recht", sagte der SPD-Politiker. "In der TU Chemnitz, den Fraunhofer-Instituten und in unseren Firmen gibt es viele tolle Leute, die anpacken wollen. All diese Menschen können jedoch viel besser für die Stadt und die Region werben und machen das auch." Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Volker Wissing (FDP) sieht durch die Krawalle in Chemnitz den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. "Die Rechtsradikalen als laute und brutale Minderheit, aber auch die schweigende Mehrheit in Chemnitz, schaden Sachsen und dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland", sagte Wissing. "Jeder ausländische Facharbeiter, jeder Ingenieur, jede Wissenschaftlerin wird sich dreimal überlegen, ob sie in eine Region ziehen, in der ein brauner Mob die Straßen beherrscht."
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