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Politologe Grosser sorgt sich um Demokratie in Deutschland

Deutschlandfahne über dem Reichstagsgebäude
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der deutsch-französische Publizist und Politikwissenschaftler Alfred Grosser sorgt sich um die Demokratie in Deutschland. "Die Auswüchse von Chemnitz sind eine Katastrophe. Die Ausländerfeindlichkeit, die sich hier ausdrückt, ist beängstigend. Das man in diesem Ausmaße Leute angreift, nur weil sie Ausländer sind, ist eine neue, schreckliche Entwicklung", sagte er der "Heilbronner Stimme" (Freitagsausgabe) "Besonders schlimm ist: Viele Menschen sagen, sie seien gegen die Nazis, aber sie defilieren mit ihnen."
Grosser hofft auf mehr Widerstand gegen Rechts: "Die Zivilgesellschaft muss lauter werden gegen Rechts. Ich würde mir ein sehr deutliches Widersprechen wünschen, um zu zeigen, dass man da nicht mitmacht. Bislang höre ich aber viel zu wenig. Außerdem sollten sich alle demokratischen Politiker deutlich von solchen Hetzjagden distanzieren. Aber das haben bislang noch nicht alle getan." Der Soziologe glaubt, dass viele Menschen heute sogar Angst hätten, für ihre "Fremdenfreundlichkeit kritisiert zu werden". Das erinnere ihn an frühere Zeiten. "Man ist dagegen, aber man schweigt und macht damit mit. Das ist echtes Mitläufertum." Wenn man die Grundwerte missachte, dann sei die Demokratie in Gefahr, so Grosser. "Die in der französischen Revolution erkämpften Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit müssen bewahrt werden." Er begrüße den Aufruf des EKD-Ratspräsidenten Heinrich Bedford-Strohm, der die Deutschen zu mehr Zivilcourage aufgefordert hat.
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