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CSU-Vize Bär weist Kirchen-Kritik an Kreuz-Vorstoß zurück
GDN -
Die Vize-Vorsitzende der CSU, Dorothee Bär, hat mit Unverständnis auf die Kritik aus der Katholischen Kirche reagiert, Kreuze in den bayerischen Behörden aufzuhängen. "Die Aussagen von Kardinal Marx verwundern sehr. Vor drei Jahren plädierte er noch öffentlich für den Verbleib der Kreuze in Schulen und Gerichtssälen", sagte die Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).
Bär betonte, niemand könne leugnen, "dass unser Heimatland christlich-jüdisch geprägt ist". So spiegle die Eidesformel mit dem Schlusssatz "so wahr mir Gott helfe" die "historisch gewachsene Einordnung des Religiösen in unsere Staats- und Gesellschaftsordnung". Und das Kreuz sei "unser Siegel unter beziehungsweise über den verbindlichen Rechtssätzen der demokratischen Staatsordnung", fügte die CSU-Politikerin hinzu. "Was daran falsch sein soll, darauf in Behörden hinzuweisen, erklärt sich mir nicht." Auch Max Josef Strauß, der Sohn des CSU-Übervaters Franz Josef Strauß, ging auf Distanz zu Marx. Es gebe "weltweit kein besseres Zeichen für Nächstenliebe und Demut", sagte Strauß dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Durch Eigennutz und Missbrauch von Religion bis hin zur Rechtfertigung abscheulichster Verbrechen sind diese Grundsätze verstärkt in Gefahr." Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe daher "das richtige Zeichen zur rechten Zeit" gesetzt. Er hätte sich deshalb von den "zeitangepassten Kirchenvertretern ein klares Wort und Bekenntnis zu diesen Grundsätzen erwartet". Das Kreuz sei "prägend für unseren Staat, aber sicher kein Staatssymbol", so Strauß. Auch der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach stellte sich auf die Seite Söders. "Ich glaube, es ist klüger, wenn ich nicht sage, dass ich mich darüber freue, wenn auch in öffentlichen Gebäuden ein Kreuz zu sehen ist und dass ich das Kreuz für ein wichtiges religiöses und kulturelles Symbol halte", sagte Bosbach. "Das erspart mir Kritik und Ärger."
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