Lokales
Grüne kritisieren Entwurf für neues bayerisches Psychiatriegesetz
GDN -
Der stellvertretende Fraktionschef der Grünen-Bundestagsfraktion und Sprecher für Netzpolitik und Datenschutz, Konstantin von Notz, hat den Entwurf für das neue bayerische Psychiatriegesetz scharf kritisiert. "Das Gesetz bedeutet eine Kriminalisierung von psychisch kranken Menschen und es entspricht einfach nicht mehr dem wissenschaftlichen Stand, wie wir ihn heute haben", sagte von Notz dem Fernsehsender Phoenix.
Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Menschen, die in eine Psychiatrie eingewiesen werden, künftig fünf Jahre lang in einem Register geführt werden, auf das auch die Polizei zugreifen kann. Die bayerische Landesregierung verteidigt dies mit dem Argument, die Allgemeinheit schützen zu wollen. "In einem Rechtsstaat gilt das Verhältnismäßigkeitsprinzip und das wird hier verletzt", so von Notz dazu. "Es handelt sich hier um hochsensible Daten, eigentlich das Privateste, was man sich vorstellen kann", sagte der Grünen-Politiker. "Die CSU-Landtagsfraktion täte sich einen großen Gefallen, wenn sie offen zugeben würde, dass der Gesetzentwurf in die falsche Richtung geht."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.