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Bericht: Seehofer bot Söder auch CSU-Vorsitz an
GDN -
Er hätte die ganze Macht in der CSU haben können und wollte sie nicht: Der neue bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" das Angebot abgelehnt, schon jetzt Vorsitzender der CSU zu werden. Auf diese Weise hätte er beide Spitzenämter in seiner Hand konzentrieren können, statt eine Doppelspitze mit Horst Seehofer zu bilden.
Wie die SZ in ihrer Wochenendausgabe berichtet, hat der amtierende CSU-Chef Seehofer dem damals designierten Ministerpräsidenten Söder beim CSU-Parteitag Mitte Dezember 2017 mitgeteilt, er werde zu seinen Gunsten sofort auf den Parteivorsitz verzichten, falls Söder dies wünsche. Söder hat das Angebot nicht angenommen. Seehofer und Söder hatten sich zum Start des CSU-Parteitags in einem Konferenzraum im ersten Stock der Nürnberger Messe zum Gespräch getroffen. Auf dem Parteitag wurde Seehofer dann für zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt. Seehofer war vorher aber offenbar bereit, sich komplett aus der ersten Reihe der Politik zurückziehen. Söder sagte der SZ vor wenigen Tagen, er sei "sehr zufrieden, wie wir uns jetzt aufgestellt haben". Seehofer sei CSU-Vorsitzender "und bleibt es auch. Er hat als Parteivorsitzender am Kabinettstisch eine starke und zentrale Funktion in Berlin." Ein CSU-Sprecher sagte der SZ, er könne Inhalte von Vieraugengesprächen weder bestätigen noch dementieren. Eine Söder-Sprecherin sagte, Markus Söder äußere sich grundsätzlich nicht zu vertraulichen Gesprächen. Der 51-Jährige war am Freitag im Landtag zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt worden. Dabei erhielt er in geheimer Wahl 99 Stimmen - genau so viele CSU-Abgeordnete waren anwesend, inklusive Seehofer.
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